Rettungsdienst-Tipps "persönliche Ausrüstung"

 
  Wichtiger Hinweis
Bei manchen Tipps werden Medizinprodukte nicht ihrer eigentlichen Bestimmung nach benutzt. Dies ist nach dem Medizinproduktegesetz nicht zulässig. Selbst eine Spritze ist ein Medizinprodukt. Wer z.B. mit einem Spritzenkonus eine Ampulle öffnet, der benutzt diese Spritze nicht nach ihrem eigentlichen Bestimmungszweck und haftet dafür selber. Unabhängig davon werden diese Tipps auch in bekannten Rettungsdienstzeitungen abgedruckt und sind sehr nützlich... MAN SOLLTE SICH JEDOCH DER MÖGLICHEN KONSEQUENZEN BEWUßT SEIN. Rettungsdienst.net und die jeweiligen Einsender haften nicht für die hier abgegebenen Tipps. Da die Tipps auf allen mir bekannten Wachen die Arbeit erleichtern, wird diese Rubrik auch weiterhin ausgebaut und gepflegt ... :-)

 
  Blut aus Kleidung und von Geräten entfernen
Aspisol/Aspirin mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum sollte nicht gleich entsorgt werden, denn es existiert eine gute Möglichkeit, diese Medikamente sinnvoll einzusetzen. Viele KollegInnen aus dem Rettungsdienst kennen sicherlich das Problem, mit Blut hartnäckig verschmutzte Beatmungsbeutel, -masken, -schläuche, Guedeltuben usw. sauber zu bekommen. Vor der Einlage der Gegenstände in das Desinfektionsbad sollten diese in klarem, kalten Wasser unter Zugabe von - natürlich abgelaufenem - Aspisol/Aspirin eingeweicht werden. Der Aggregationshemmer  Acetylsalicylsäure löst das angetrocknete Blut sehr gut auf, und die Gegenstände können problemlos abgespült werden. Danach werden sie in das vergeschriebene Desinfektionsbad gelegt, nochmals abgespült und anschliessend zum Trocknen gegeben. Das war's schon. Ein Versuch lohnt sich auf jeden Fall. Mirjam Müller ergänzt: Bei uns im Rettungsdienst wird zur Entfernung von Blut immer Wasserstoffperoxied in 10% Lösung verwendet, sowohl um verschmutzte Schürfungen und Risswunden zu reinigen (achtung brennt zum Teil, mit NaCl nachspülen) oder Geräte und Kleider zu säubern. Es geht ohne Probleme und Verfärbungen von Stoffen (oder blond werden der Haare :-)
Dieser Tipp wurde eingesandt von: Thomas
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  Handschuhe ausziehen
Beim Ausziehen der Einmalhandschuhe hat es sich als sehr nützlich erwiesen, wenn man erst einen Handschuh auszieht, diesen dann in der Handfläche der anderen Hand (die noch im Handschuh) zusammenknüllt und dann den zweiten Handschuh darüberzieht. Ergebnis: Man hat nun einen recht handliche Knubbel, der an der Oberfläche nicht mehr infektiös ist (Blut und Keime auf der Innenseite der Handschuhe).Andreas Oesterlin ergänzt: Es lässt sich so auch angefallener Müll (natürlich nur soviel wie in eine Hand passt) wie Tupfer oder Verpackung von Mullbinden, Kompressen, etc. gleich mit in den Handschuh verpacken. (Natürlich keine Kanülen oder so Scherze......)
Dieser Tipp wurde eingesandt von: Heiko Zidi
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  Ampullen ohne Verletzungsgefahr öffnen
Seit kurzer Zeit verwende ich, um Ampullen zu öffnen eine 5 ml Spritze, von der ich den Kolben entfernt habe. Diese habe ich immer griffbereit in meiner Tasche stecken. Ich setze dabei die Spritze mit der Öffnung auf den Kopf der Ampulle und kann dann diesen ohne Probleme und vor allem ohne Verletzungsgefahr abbrechen. Ergänzung Webmaster: Und man hat gleichzeitig auch noch einen Hebel, der das Abbrechen erleichtert.
Dieser Tipp wurde eingesandt von: Sonja Müller
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  Warnung:Tabletten-Röllchen als Kontamed-Box
Oftmals werden Tablettenröllchen als Kontamed-Box mißbraucht. Hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden.Heiko Zidi ergänzt:1 Diese Dinger sind nicht Durchstichsicher (oder baut man sich vorher eine Metallplatte in den Boden?) !! 2 Was passiert im Falle einer Verletzung, weil eine Kanüle durchgestoßen ist? (Hier sollte zu RISKEN- & NEBENWIRKUNGEN die zuständige BG (Berufsgenossenschaft) befragt werden!!!!) 3 Was passiert, wenn man das Tablettenröhrchen am Einsatzort vergisst (ach das sind ja nur die Vitamintabletten des Patienten)? Und sich nicht RD-Mitarbeiter (bes. Kinder) daran verletzen! 4 Die kleinen, runden Kontamed `chen sind nicht teuer (ca. 2DM) und eigentlich auf jeder Rettungswache in ausreichender Anzahl vorhanden (heisst man muss sie nur noch benutzen)! Als ein moderner, professionell arbeitender Rettungsdienst können wir uns solche groben Schnitzer nicht leisten. Hiermit appelliere ich an das Sicherheitsbewusstsein aller Kollegen.Auch Jan Behmann schreibt:Ich finde die Idee mit den Tipps sehr gut. Doch einen Tipp finde ich nicht besonders gut/ sicher. Den mit dem Tablettenröhrchen. Vielleicht sollte man überlegen ob dieser Tipp so weiter verbreitet werden sollte???Ich habe mich deshalb entschlossen, diesen gutgemeinten Tipp eines Kollegen in eine Warnung umzuändern. Wenn man die Argumente genau durchließt, sollte das eigentlich jedem einleuchten.
Dieser Tipp wurde eingesandt von: xxxxxxxx xxxxxxx
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  Eigenes Stethoskop
Es empfielt sich, sich als RD-Mitarbeiter ein eigenes Stethoskop zu kaufen. Die Standartgeräte sind meist sehr einfach und günstig (ca. 10,00 DM), wer ein besseres haben möchte, kann das sich ja auch kaufen. Wer einmal das ganze Cerumen (ohrenschmalz) seiner Kollegen in den Oiven gesehen hat, weiß warum. Man kann ja mit der Dienststelle verhandeln, daß man 10,00 DM dazubekommt.
Dieser Tipp wurde eingesandt von: Maik Hermanowski
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  Handschuhe aufbewahren
Wer kennt nicht das Problem: Wie halte ich Latex und latexfreie Handschuhe auseinander? Man nimmt eine Fotofilmdose und deponiert dort die latexfreien. Dort lagern sie sicher und gut.
Dieser Tipp wurde eingesandt von: Frank Himler
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  Große Büroklammern als Infusionshalter
Große Büroklammern (aus Metall) in der Ärmel/ Jackentasche eignen sich hervorragend zum Aufhängen von Infusionen.Man biegt die Klammer einfach auf, so dass zwei Haken (ähnlich einem Fleischerhaken) entstehen, und so lässt sich auf der einen Seite eine Infusion einhängen, mit der anderen Seite kann man das Ganze an ein Fenster, Gardine, Autogriff, etc. hängen. Bei mir hat sich diese Apparatur schon mehrfach bewährt.Ergänzung von Oliver Musch:Statt dieser großen Büroklammer als Infusionshalter verwende ich wiederverschließbare Kabelbinder (ca. 12 - 20 cm).Ergänzung von Daniel Classen:Im Rettungsmagazin wurde mal als Infusionshalter eine modifizierte Gefaessklemme vorgestellt. Im Prinzip eine gewoehnliche Klemme, bei der eines der Augen (das Ding, wo man den Finger durchsteckt) offen war. Man hat dann entweder die Moeglichkeit, mit der Klemme einen Vorhang zu greifen und die Infusion an dem "offenen Auge" einzuhaengen oder aber man greift die Infusion mit der Klemme und nutzt das offene Auge als Haken. Fuer das ganze gibt es auch einen Hersteller, der das Ding baut. Mit ein bischen technischem Geschick kann man das aber auch einfach selber machen. Klemme aus der Apotheke oder noch besser aus dem KH (weil umsonst ;-)), ein Auge aufsaegen und danach schoen glatt feilen/polieren um Verletzungen vorzubeugen.Noch eine Ergänzung von Volker Adis:Wenn man als Rettungsdienstmitarbeiter einmal in die Verlegenheit kommen sollte, seiner Lebensgefährtin ein Geschenk zu machen, wie wäre es denn dann mit einem Schal und oder Halstuch???! Diese Tücher sind meistens mit einer "Klemme" versehen mit der sie auf der einen Seite am Ständer hängen (Hacken) und auf der anderen Seite mit einer Klemme mit der das Tuch befestigt ist. Jetzt hat man so etwas ähnliches wie ein "Überraschungsei", denn man hat das Geschenk und den "optimalen" Infusionshalter: 
1.)    Klemme an den Vorhang und Infusion an den Hacken 
2.)    Hacken an den Nagel (Bild vorher abhängen) und Infusion an die Klemme 
3.)    Klemme an die Hosentasche/Jacke und Infusion an den Hacken 
Ein Versuch mit der Verkäuferin ins "Geschäft" zu kommen ist auch möglich.
Dieser Tipp wurde eingesandt von: Michael Linde
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  Einmal-Plastikschürzen zum Schutz der Dienstkleidung bei VU's etc
Um bei traumatologischen Einsätzen w.z.B. schweren Verkehrsunfällen der raschen Verschmutzung der Uniform vor allem durch Blut vorzubeugen, verwenden wir in solchen Fällen Einmal-Plastikschürzen, die auf der Intensivstation für Besucher und Pflegepersonal zum Einsatz kommen. Diese Schürzen sind schnell zur Hand und man erspart es sich eventuell, nach "blutigen" Einsätzen sofort die komplette Uniform wechseln zu müssen. Meine persönliche Erfahrung hat gezeigt, dass die Intensivstationen der Krankenhäuser immer äußerst kooperativ sind und uns gerne eine Packung dieser Einmal-Schürzen zur Verfügung stellen. Damit kommt man auch recht lange aus. 
Dieser Tipp wurde eingesandt von: Gerald Schneider
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  Eigenschutz der Augen vor Kontamination
Zum Schutz vor Kontamination der Augen mit potentiell infektiöser Flüssigkeit hat sich bei entsprechenden Notfällen (z.B. Polytrauma) das Tragen einer dichtabschließenden Brille (z.B. Schweisserbrille, manche Fahrradbrillen; normale Brillen bieten oft sehr schlechten Schutz) oder eines Mundschutzes mit durchsichtigem Augen-Schutz-Visier bewährt. Sieht zwar zunächst ungewohnt aus, ist aber äußerst effektiv.
Dieser Tipp wurde eingesandt von: Marc Helming
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  Helm beim Einsatz mitführen
Wenn bei einem längeren Einsatz nicht klar ist, ob der Helm noch zum Einsatz kommen sollte oder nicht, kann man einfach den Lederriemen durch zwei
Gürtelschlaufen an der Hose ziehen, so dass der Helm an der Aussenseite eine Beines aufliegt. So muss man ihn nicht die ganze Zeit in der Hand oder auf
dem Kopf tragen und kann sich trotzdem noch super bewegen. im Notfall dann einfach die Sperre lösen, Helm nehmen, aufsetzen...fertig!
Dieser Tipp wurde eingesandt von: Marius
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  Ich brauche Ihre Tipps
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Bitte mailen Sie Tippvorschläge an: info@rettungsdienst.net